Sonntag, 27. Juli 2014

In Finnland



Das Frühstück empfand ich als Katastrophe. Ein riesiger rappelvoller Saal, in dem sich die Leute schubsen und drängeln. Um 6 ist meine eingetragene Zeit. Da sind schon fast alle Stühle mit Leuten oder deren Strickjacken belegt....  Nein...da ist leider kein Platz mehr....

Ich schlinge kurz ein Müsli runter und trinke einen Kaffee, da fällt mir ein, daß eine Etage drunter ein ruhiges Restaurant ist.... Dort halte ich mich dann kurz auf, kaufe mir eine Banane als Wegzehrung und einen Sandwich. Alleine die Ruhe dort beruhigt mein Gemüt wieder... 
Gänzlich versöhnt bin ich dann draußen auf dem Deck, wo die Sonne schon lange vor 6 die schönsten Beleuchtungen hinzaubert.















Ähnlich muß es wohl einem schönen hellen Labrador gehen, der friedlich bei seinen Besitzern unter dem Tisch liegt. Ich hatte ihn gestern Abend schon auf dem Sonnendeck bewundert, zusammen mit den vielen unterschiedlich gekleideten Menschen... 
Da spazieren  Koreanerinnen in feinen Kleidern neben jungen Damen, die ihr kurzes Röckchen im Wind erst dann gut festhalten, als sie feststellen, dass sie bereits zur allgemeinen Belustigung beitragen.... Ansonsten ist auf der Fähre insbesondere eine gute Leber gefragt, aber drüber machen die vielen jungen Leute, die nur zum Wochenendsaufen an Bord kommen noch keine Gedanken.... 

Das Verlassen des Schiffes in Turku klappt mit weniger Hektik, und schon bald sind wir auf dem Weg nach Helsinki.





Nachdem wir gestern nur 466 km auf der Strasse zurückgelegt haben ( Fähre kommt noch obendrauf), werden es heute etwa 625 sein. 

In Helsinki bekommen wir eine 2- stündige Stadtrundfahrt geboten mit kurzen Fotostops, u.a. beim Sibeliuspark und dem evangelischen Dom. 




Architektur aus der Zeit, als Finmland russisch war, am Bahnhof.


oben der evangelische Dom, unten eine historische Straßenbahn



Die Stadt ist auf felsigem Untergrund erbaut, was auch die hügelige Lage erklärt. Die kompetente Stadtführerin hat den Namen Maiglöckchen... In der Übersetzung aus dem Finnischen natürlich....
Zuerst geht es zum vielbesuchten Sibeliuspark.





Auf den Wiesen in der Stadt darf man sich überall breit machen. Das haben auch die Weißwangengänse gehört, die normalerweise um diese Zeit nach Sibirien gehören. Aber sie sparen auch Sprit und verlassen Finnland nicht. Nur im Winter verschwinden sie kurz nach Holland.... Vielleicht essen sie dort gerne Gras.....

Am Hafen habe. Wir dann eine kurze Freizeit, die zum Sprint über den Markt und  zum schönsten Café der Stadt reicht. Mich erinnert es mich an das leider abgerissenen Café Kröpke.





daneben ein Eishäuschen von 1893



und nicht weit, die Sonnendächer am Markt




Zum krönenden Abschluß kann man , falls man sich nicht auf dem Markt eingedeckt hat, sich neben dem Bus nach Rotelart mit einem Würstchen vor dem Verhungern bewahren.

Nun fahren wir weiter bis Lahti, dem Wintersportzentrum Finnlands mit seinen riesigen Sprungschanzen. Im Sommer befindet sich am Fuß der größten Schaze ein Schwimmbad, was im Winter abgedeckt und zugeschneit und vereist ist.



Neben einem Kaffee gibt es heute leckeren, von einem der beiden Fahrer selbstgebackenen Kuchen. Was allerdings die häusliche Waage zu der wenigen Bewegung und dem  dafür sicher zu üppigen Essen sagt, wird sich jerst später zeigen.....


 Und die Sonne brennt noch immer... Die Wassertemperaturen betragen in Finnland mittlerweile 25 Grad. Seit 14 Tagen  regiere hier bereits dieses stabile Hoch, was absolut ungewöhnlich sei.

....noch ca 350 km.....

Jetzt geht es durch endlose Wälder auf super Straßen, die teilweise zwischen ausgesprengten Felsen verlaufen. Birken und Kiefern mischen sich friedlich und lassen ab und zu Wiesen- und Ackerflächen frei.  Dazwischen passieren wir immer wieder Seen, ab und zu stehen 5 Briefkästen an der Strasse als einziger Hinweis auf menschliche Ansiedlung. Allerdings mehren sich auf der Trasse die Blitzer. Angekündigt werden sie durch große Schilder mit Bildern von Fotoapparaten , man könnte ja auch meinen, es würden knipswürdige Aussichtspunkte folgen.....
Blitzen lohnt sich hier wohl.... Auf den Lofotem (allerdings ist das Norwegen) habe eine Frau für 11 km zu schnell 800€ bezahlen müssen....sofort.....
An einer Stelle ist die Strasse deutlich verbreitert, da wird sie auch als Landebahn benutzt.
Da Sonntag ist, herrscht reichlich Ausflugsverkehr, der aber weg ist, je weiter wir uns aus dem Großraum Stockholm entfernt haben.

Ansonsten: Wald.... Wald.... Wald...






Wir FAHREN durch die Finnische Seenplatte, daher blitzen ganz viele Seen nur durch die Bäume hindurch. Ab und zu fahren wir über eine Art Damm und haben links und rechts liegen sehr große Seen. 
Hier blitzt mal einer:


Wenn wir FLIEGEN würden, könnten wir die Pracht in ihrem ganzen Ausmaß sehen. Das werden wir gleich von einem Aussichtsturm aus versuchen....



Und tatsächlich......ein Fahrstuhl bringt uns hoch auf einen Fernsehturm und schon zeigt sich die Seenplatte in ihrer ganzen Pracht. 


Danach ist es nicht mehr weit zum Hotel in einem Skigebiet . Der Ort heißt Tahkovuori... ziemlich unaussprechlich...  Die Zimmer sind groß, das Essen schmeckt gut, besonders der Heidelbeerkuchen ist sehr lecker....
Danach habe ich noch einen Spaziergang an einem schönen See neben dem Hotel gemacht. 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen