Donnerstag, 31. Juli 2014

Lofoten

Erst seit 2007 kann man die Lofoten über die ganze Strecke mit dem Auto erreichen, vorher musste man immer wieder Fähren benutzen. Die Baukosten für die vielen Tunnel und Straßen beliefen sich auf etwa 212 Millionen Euro.



Es ist es mal wieder eine tolle Strecke mit schönsten Ausblicken auf unendliche Wälder, viele Seen, Fjorde, bunte Häuschen .







Die Sonne bricht sich immer wieder ihren Weg durch die Wolken, dazwischen tröpfelt es ab und zu ein wenig.

Beim Erreichen der Vesteralen überqueren wir eine Hängebrücke, das Wasser nimmt nun die unterschiedlichsten Farben an, von Hellgrün bis Aquamarin.
Schwere Wolken drohen über den Berggipfeln und künden neue Farbvarianten an.

Zwischendurch halten wir an einem Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht um Norvik, in die 1940 alle Kriegsbeteiligten verwickelt waren und bei der es große Verluste auf allen Seiten zu beklagen gab.



Vom gegenüberliegenden Ufer der Stadt kann man die Stadt Narvik in der Ferne gerade noch entdecken.

Die Lofoten sind nun endlich erreicht. Dort liegt ein großes Fanggebiet für Kabeljau, natürlich ist auch die Fischerindustrie hier angesiedelt.
Allerdings gab es früher wesentlich mehr Fischer. Heutzutage schaffen sie es kaum, die Fangquoten voll zu bekommen, so reduziert hat sich der Bestand schon wieder.

Kabeljau verkaufsfertig - zu Stockfisch verarbeitet.


Anschauungsmaterial dekorativ platziert, Kabeljauköpfe.


Der Kabeljau wird überwiegend getrocknet und als Stockfisch verkauft. Köpfe, Zungen und sonstige Teile gehen in die unterschiedlichsten Regionen der Welt. So gehen zB die wertvollen Zungen als Delikatessen nach Paris, während die billigen Köpfe nach Afrika geliefert werden.


Es gibt eine Lofotenkathedrale, die sich dort befindet, wo 1120 die erste Kirche gestanden haben soll.
Diese hier wurde 1889 erbaut und sei mit 1200 Sitzplätzen reichlich groß im Vergleich zur Zahl der Kirchgänger.  Eintritt zur Besichtigung soll 5€ kosten.
Das läßt man dann lieber. Die Aussicht nebenbei gibt es umsonst.


Kurvige Straßen und traumhafte Ausblicke folgen mal wieder im Sekundentakt.
Die Inselgruppe der Lofoten besteht aus dem ältesten Gebirgsgürtel Nordeuropas,  entstand schon vor  3 Milliarden Jahren. Die Landschaft wurde durch Eis geformt, das Granitgestein ist extrem hart und ist daher nur wenig verwittert. Die Berge erreichen eine Höhe bis 1100 m und zieht viele Kletterer an. Auch heute sieht man sie in den Wänden hängen.  
Sport? Mut? oder nur Wahnsinn, sprich Herausforderung des Schicksals? 
Das ist sicher Ansichtssache. Ich bin jedenfalls nicht begeistert von diesen sogenannten Extremsportarten.

Die Aussicht aufs Meer ist auch von der Strasse aus schön.


Die Straßen während der gesamten Fahrt waren bislang in sehr gutem Zustand und sind nicht mit unseren Landstraßen zu vergleichen.


Es gibt hier auch flache Sandstrände, die zum Baden und Sonnenbaden einladen.


Die Besiedlung kann nur an den flachen Ausläufern der Berge erfolgen. Das Klima ist mild, beeinflußt durch den Golfstrom.  Selten ist es unter Null Grad, Landwirtschaft ist daher möglich.
Starke Gezeitenströme machen das Wasser gefährlich.

Die Mitternachtssonne scheint hier nur bis zum14 Juni.
Aber trotzdem ist es nachts momentan nicht richtig dunkel.
Die beste Möglichkeit Nordlichter zu sehen sei zwischen Oktober und März.
Die Tierwelt ist vielfältig, viele verschiedene Vogelarten gibt es, außerdem Elche, Lemminge, Hasen, Füchse, Robben, verschiedene Wale, Walrösser und unter den Fischen wird der Kabeljau hervorgehoben.
Wahrzeichen der Lofoten seien:
Schwertwal, Papageientaucher und  Kabeljau (Stockfisch).   

In einem kleinen Ort gibt es 45 min Freizeit, das reicht, um einmal durch den Ort bis zu bestimmten Aussichtspunkten zu gehen. Oder man hätte sich gemütlich mit einem Kaffee in die Sonne setzen können. Da wir aber sowieso viel im Bus herumsitzen, habe ich mich für Bewegung entschieden und meine Cola dann im Bus getrunken.


 Außerdem habe ich mir im Hafen einen halben Liter frische Garnelen direkt vom Kutter gekauft und im Freien die eine Hälfte verzehrt -


mangels Zeit - die andere Hälfte im Hotel.
Dementsprechend hat es am nächsten Morgen im Bad gestunken.



Der Ausblick von einem kleinen Hügel über der Stadt, wo eines der vielen Kabeljau- Trocknungsgestelle aufgestellt ist.



Vollbeladen sehen die Gestelle dann so aus wie auf dem Bus gezeigt.




Wir übernachten in einem schönen Hotel in Svolvaer, direkt am Hafen.
Um 18 Uhr ist Abendessen und danach ist eine Bootstour in den Trollfjord geplant.


Diese Dame soll eine der zum Auslaufen der Boote winkenden Fischersfrauen darstellen. Bild oben, nicht unten.


Bei schönem Wetter sollte es eine Traumtour sein, so wird es aber immer noch ein tolles Erlebnis. 
Wir fahren um 19.30 mit einem Teil der Gruppe in den Fjord hinein, bis zum Trollfjord. 
Wir stecken vorher unsere Körper in große warme Overalls und zücken frohgemut noch im Trockenen unsere Kameras. 





 Hinter uns jagen böse Wolken her, die dann gerade am Eingang zum Trollfjord anfangen, uns von oben zu attackieren. Vielleicht stecken ja auch Trolle dahinter, die ihre Ruhe haben wollen.




Wir drehen also gerade eben eine nasse Ehrenrunde in dem berühmten engen Trollfjord und fahren dann an eine andere Stelle, wo mehrere Angeln verteilt werden und fleißig Kabeljau geangelt wird. Ein einheimischer Knabe, der mit an Bord ist, fängt einen Fisch nach dem anderen.
Einige Möwen beziehen schon Stellung und setzen sich in Pose.







Diese Fische wurden gerade geangelt.


 Die Fische dienen dazu, die Möven zu füttern, die unser Schiff schon kreischend belagern. Einige landen wohl auch noch im Kochtopf. 
Vom Geschrei der Seemöwen werden die Seeadler angelockt, die sich dann im Sturzflug gerne an der Mahlzeit beteiligen. 
Angelockt werden sie auch, 2 kreisen über uns, aber das Wetter hat dann sie und erst recht auch uns vertrieben.

Unser Fischsüppchen hatten wir schon gelöffelt, zum Glück. Denn bei dem Sturm und Regen, den wir dann zu spüren bekommen, wäre nichts mehr möglich gewesen. Die Strömung drückt das Wasser auch so stark aus der Bucht heraus, dass das Schiff Mühe hat, in den Hafen einzufahren.

Erst im Hotelzimmer merke ich , wie  naß und durchgefroren ich war. Ich  habe mir noch heißen Tee gekocht und bin mit langer Unterhose und Vliesjacke bekleidet ins Bett gefallen.

1 Kommentar:

  1. Sehr schöne Fotos - morgen gucke ich mal mit Eva zusammen. Das mach Lust auf Norwegen...Liebe Grüße Jan

    AntwortenLöschen